Willkommen bei Ruky Art - Eine Reise die hätte scheitern können

Ich habe lange überlegt, welches Thema ich für den ersten Blog-Beitrag nehme. Schließlich bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass die Geschichte hinter Ruky Art by UA HandCrafts am besten passt. Von Anfang an war es eine Reise voller Höhen und Tiefen, neuer Erfahrungen, Erfolgserlebnisse und auch Enttäuschungen. Für mich und meine Familie war es eine Zeit der Selbstentdeckung, des Lernens, des Verzweifelns und des Zusammenhaltes. Ich entschuldige mich bei allen Lesern für die kommenden Zeilen - ich muss mir das einfach mal von der Seele schreiben.

Der Anfang

Die Seite „Über uns“ verrät bereits einiges über unsere Geschichte. Wer die Seite gelesen hat, der weiß, dass das Projekt aus der Not heraus entstanden ist. Die Vision ist und bleibt die Unterstützung der Handwerksmeister und -meisterinnen in der Ukraine.
Als ich das Projekt startete, war mir klar, dass ich mich auf eine Abenteuerreise begebe, für die ich absolut keine Zeit, Erfahrung sowie finanzielle Mitteln habe. Am Anfang hatte ich nur die Vision und eine Flut an Fragen im Kopf:

• Welche Unternehmensform soll ich wählen?
• Wie soll die Zusammenarbeit mit der Ukraine laufen?
• Welche gesetzlichen Anforderungen existieren für unsere Produkte?
• Was muss alles auf der Verpackung stehen?
• Wie laufen Importprozesse und Verzollung ab?
• Wie funktioniert die Buchhaltung für so ein Unternehmen?
• Welche Plattformen für Onlinehandel sind für was geeignet?
• Wie kann ich meine Zielgruppen finden und erreichen?
• …

Ich wagte den berühmten Sprung ins „kalte Wasser“ und musste mich schnell in Themen einarbeiten, von denen ich zuvor absolut keine Ahnung hatte. Schnell musste ich erkennen, dass ohne fachliche Hilfe würde das unheimlich schwierig werden. Also stand ich vor der Entscheidung: einen Kredit aufnehmen und Experten engagieren oder alles allein hinbekommen. Ich entschied mich für letzteres, um kein finanzielles Risiko für mich und meine Familie einzugehen.

Der Weg

Darauf folgten unzähligen Foren, Webseiten, Bücher, Fachzeitschriften, IHK-Beratungen sowie Gesprächen mit Freunden und Bekannten. Es war wie ein riesiges Puzzle, das ich Stück für Stück zusammensetzen musste. Eine der größten Herausforderungen waren die Verpackungsvorschriften. Es war ein großes internationales Abenteuer, um herauszufinden, was alles auf der Verpackung stehen muss. Dabei bin ich auch auf eine kuriose Geschichten eines Schweizer Bäckers gestoßen, der fast verzweifelte, als er versuchte, die Vorschriften für ein kleines Souvenirpaket zu verstehen.
Eine weitere große Herausforderung war das Schützen der Markenrechte. Dabei musste ich feststellen, dass der ursprüngliche Firmen- und Markenname „UA HandCarfts“ nicht geschützt werden kann. Infolgedessen musste ich einen neuen Markennamen erfinden. So entstand „Ruky Art by UA HansCrafts“, den ich letztendlich auch schützen konnte.

Die erste große Enttäuschung

Nachdem die ersten Produkte aus der Ukraine importiert waren, musste ich mit großer Enttäuschung feststellen, dass das Qualitätsverständnis zwischen der Ukraine und Deutschland doch recht unterschiedlich war. Das war ein harter Schlag. Es war aber auch der Anfang eines langen Lernprozesses, der Stück für Stück das Verständnis für die Qualität beider Parteien aneinander annäherte. Besonders schwierig war es, weil der ganze Abstimmungsprozess aufgrund des Krieges aus der Ferne erfolgen musste.

Die großen Schicksalsschläge

Auf diesem langen Weg mussten wir sehr viele kleine und große Niederlagen erleiden. So wurden zwei unserer Lagerstätten in Charkiw durch russische Raketen zerstört. Viele unserer Handwerker wurden in die Armee eingezogen. Andere stellten ihre Produktion um, um die Armee zu unterstützen, und produzierten statt Servierbrettern plötzlich Hindenburglichter oder warme Kleidung und Tarnnetze statt Hausschuhe aus Schurwolle. Durch regelmäßige Versorgungsschwierigkeiten mit Strom, Gas und Wasser gestaltet sich die Produktion immer wieder sehr schwierig.
Mehrmals standen wir vor dem Wunsch aufzugeben und dennoch haben wir uns jedes Mal aufrappeln können, um weiterzumachen. Den die Unterstützung unserer Handwerksmeister und -meisterinnen weiterhin enorm wichtig. Sie multiplizieren die Unterstützung, die durch den Verkauf deren Waren in Deutschland und EU zustande kommt, um ein Vielfaches und helfen somit vielen weiteren Menschen in der Ukraine.
Deshalb machen wir weiter!

Unsere Zukunft

Ruky Art steht noch am Anfang einer aufregenden Reise. Unser Ziel ist es, unser Sortiment zu erweitern und die Menschen von diesen besonderen Produkten zuerst in Deutschland und später in ganz Europa zu überzeugen. Wir wollen Brücken zwischen den Kulturen bauen und ein Bewusstsein für bewussten Konsum schaffen. Durch unser Engagement wollen wir der Natur und unserer Welt kontinuierlich ein Stück unserer Dankbarkeit zurückgeben.

Vielen Dank, dass du dir diesen Beitrag bis zum Ende durchgelesen hast!